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Thema: Die Indyvolution bei WWE – und warum ich jetzt endlich alteingesessene WWE Fans verstehen kann!

  1. #1
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    Standard Die Indyvolution bei WWE – und warum ich jetzt endlich alteingesessene WWE Fans verstehen kann!

    Liebes Forum! An Alle die mich nicht mehr kennen: Ich bin CookieMonster Punk und durfte vor einigen Jahren bei Wrestling-infos.de mitarbeiten. Dabei habe ich auch die Kolumne "Monsters Are Independent" geführt, in der es um alle möglichen Facetten des Indywrestlings (hauptsächlich aber nicht nur: ROH, CHIKARA, Evolve und Co.) ging. Nach Wrestlemania sind mir einige Gedanken gekommen, die ich gerne mit der Welt teilen würde - wo also besser als hier? Das ist also meine Sicht der Dinge mit etwas Abstand zum Wrestling. Have Fun!

    Die Indyvolution bei WWE – und warum ich jetzt endlich alteingesessene WWE Fans verstehen kann


    Etwas mehr als fünf Jahre ist es nun her, dass ich meine letzte Kolumne zum Thema Indywrestling geschrieben habe. Noch etwas länger, nämlich relativ genau sieben Jahre, liegt meine erste zurück. Damals konnte ich ein Interview mit einem dem Mainstream weitgehend unbekannten Tyler Black führen. Der Name Tyler Black lässt heute auch nur bei wenigen Wrestlingfans die Glocke läuten – Seth Rollins hingegen kennt jeder. Andere waren TJ Perkins, Adam Cole oder Kyle O’Reilly.

    Diese Liste könnte ich jetzt beliebig weiterführen. Viele der Wrestler die wir damals in den Indynews so ausführlich behandelt haben, sind jetzt Teil von WWE. Dabei sprechen wir nicht nur von Midcardern oder NXT Talenten. Wir sprechen hier von World Champions. Seit 2011 gab es insgesamt 6 WWE Champions, die außerhalb von WWE groß wurden (CM Punk, Alberto del Rio, Daniel Bryan aka. Bryan Danielson, Seth Rollins aka Tyler Black, Dean Ambrose aka Jon Moxley, AJ Styles). Beim WWE Universal Title sind es sogar 50% der Titelträger (Finn Balor aka Prince Devitt und Kevin Owens aka Kevin Steen).

    Wir könnten uns jetzt noch die Card von Wrestlemania vornehmen. Aber das wäre wohl zu viel der Statistiken.

    Worauf will ich also hinaus? Der WWE Roster hat sich geändert. Ich selber verfolge Wrestling weit nicht mehr so intensiv wie noch vor einigen Jahren. Wrestling-infos.de gehört aber immer noch zu meiner Lektüre beim Frühstückskaffee. Auch das WWE Network habe ich abonniert um ab und an einen WWE PPV anzusehen. Dabei lese ich auch sehr gerne die Kommentare von Fans. Und diese Kommentare lassen sich ziemlich leicht zusammenfassen:

    Kommentar 1: „Roman Reigns ist ein *beliebiges Schimpfwort* und soll endlich abhauen!“

    Kommentar 2: „Wo sind nur die alten Zeiten mit den tollen Matches und Charakteren hin?“

    Kommentar 3: „Warum wird *Cesaro, AJ Styles, Finn Balor, Seth Rollins usw* nicht ordentlich eingesetzt statt den ganzen alten Teilzeitwrestlern?“

    Kommentar 4: „Warum holt WWE nicht Kenny Omega, die Young Bucks oder Adam Cole?!?!“

    Meine Meinung zu Roman Reignes spare ich mir. Ich finde ihn allerdings gar nicht so schlecht. Er hat mich damals bei The Shield schon gut unterhalten. Die anderen Kommentare haben mich allerdings zum Nachdenken gebracht.

    Kommentar 2 und 3 – oder – „Der Mensch ist ein Gewohnheitstier!“

    Wrestlemania ist bekanntlich die Zeit, in der Wrestling auch in den Mainstreammedien ankommt. Es ist auch die Zeit, in der sich viele alte Wrestlingfans zusammenfinden um gemeinsam in Erinnerungen zu schwelgen. Auch bei mir und meinen Freunden ist dieses Wochenende immer Pflichtprogramm. So auch in diesem Jahr. Geschaut habe ich WM mit zwei Freunden, die beide schon über 30 sind und daher die Attitude Ära miterlebt haben. Sie kennen kaum noch jemanden der neuen Garde im Roster, während ich mit vielen der alten Garde (Lesnar, Goldberg, HHH und mit Abstrichen The Undertaker) relativ wenig anfangen kann. Und trotzdem hat es WWE geschafft, eine Card für uns alle auf die Beine zu stellen. Während ich mich am Sieg von Rollins gegen HHH erfreuen konnte, schwebten die anderen in Nostalgie als Goldberg die Rampe entlang ging. DAS ist Wrestlemania!

    Wir hatten alle unsere Helden aus Jugendzeiten am Schirm. Hat schon jemand darüber nachgedacht, dass das der Grund ist warum WWE immer wieder Teilzeitstars zurückholt und in wichtige Positonen setzt? Für die aktuellen Stars ist eine Niederlage gegen Goldberg oder Lesnar keine Schande, weil diese trotz allem noch immer ein unglaubliches Standing haben. Und in 15 Jahren wird ein 45-jähriger Seth Rollins dann vielleicht für 3 Monate den Titel halten. Das ist der Lauf der Zeit und gerade im Entertainment Sektor keine Seltenheit. Metallica ist heute noch einer DER Headliner auf jedem Festival, obwohl es genügend junge Bands in dieser Richtung gibt, die den Spot ebenso übernehmen könnten. Und genau deshalb verstehe ich WWE auch, wenn sie Teilzeitwrestler und Altstars in prominente Matches bei Mania booken.

    Daraus lässt sich auch der Grund ableiten, warum Indywrestling für mich nicht mehr spannend ist. Es reizt mich kaum noch, da meine Helden alle weg sind. Klar gibt es einige spannende Talente, aber ein Jay Lethal als ROH Champ ist für mich einfach nicht so spannend wie ein Tyler Black oder Davey Richards.

    Kommentar 4 - oder – „Das Daniel Bryan/Kenny Omega/Young Bucks Paradoxon.“
    Ich war einer der Fans, die jahrelang Indystars gefordert haben. Warum? Weil ich ihre Matches in den Indys geliebt habe und diese gerne in einem entsprechenden Setting sehen wollte. Auf der großen Bühne.
    Was dabei allerdings gerne vergessen wird: Solche Matches werden wir bei WWE nie sehen. Ein tolles Beispiel dafür ist Daniel Bryan. Er galt in den Indies sehr lange als „Best in the World“. Und das meiner Meinung nach zurecht. Die Liste an epischen technischen Schlachten, die er als Bryan Danielson bei ROH geworkt hat, scheint schier unendlich. Ich habe dazu glaube ich sogar Mal eine eigene Kolumne geschrieben.

    Und dann kam er zu WWE. Und ich war von seinen Matches zwar noch immer begeistert, aber an das Level von ROH konnte er nicht mehr anschließen. Sein bestes Match bei WWE war meiner Meinung nach gegen John Cena. Wartet mal… JOHN CENA?! Ja genau. Die Story war perfekt, das Wrestling hat durch einige coole Spots beeindruckt. Und genau das sind die Matches die Top-Matches die wir von WWE erwarten können.

    DAS beste Match in letzter Zeit war wohl Kazuchika Okada vs Kenny Omega bei NJPW. Würde dieses Match genauso bei WWE funktionieren? Nein. Fordern seit Jahren viele WWE Fans Okada oder Tanahashi bei WWE? Ja. Ist vor allem Tanahashi der John Cena von NJPW? Auf jeden Fall! Wenn solche Verpflichtungen passieren, müssen die Fans damit rechnen, dass die Wrestler ihren Stil an WWE anpassen. Ähnlich wird es mit Nakamura im Main Roster passieren. Mark my words.

    Die Young Bugs haben es auf den Punkt gebracht: Sie würden ihre Popularität, die sie gerade in den Indies haben, nie auf WWE übertragen können – weil sie nie mit demselben Gimmick und Style auftreten könnten. Und weil sie niemals ähnliche Matches worken könnten.

    Fazit
    Die von den Fans so stark geforderte Auffrischung des Rosters hat stattgefunden. Das Produkt ist ähnlich geblieben. WWE ist größer als jeder Wrestler. Das kann der geneigte Fan nun dem Ego von Vince vorwerfen. Oder man vergleicht WWE mit jedem anderen Unternehmen. Eine Stelle in einem Unternehmen darf nie an seinen Mitarbeitern ausgerichtet werden – sondern an der Unternehmensphilosophie. Und genau deshalb wird sich das Produkt von WWE nicht radikal ändern. Wir können uns aber darüber freuen, dass die Stellen im Unternehmen WWE jetzt mit deutlich talentierteren Wrestlern besetzt sind als noch vor Jahren.

    Habe ich früher meine Kolumne gerne mit „Stay Indy“ beendet, beende ich sie jetzt mit einem „Stay open and have fun“ – denn darum geht es beim Wrestling im Endeffekt.

    Cheers,
    Paul
    Geändert von CookieMonster Punk (14.04.2017 um 16:22 Uhr)
    Meine Helden aus Indyzeiten im Main Event von WWE? Wenn mir das vor 4 Jahren jemand gesagt hätte...

    Ich kenne die noch als: Tyler Black, Prince Devitt, Jon Moxley, Samoa Joe, Bryan Danielson, TJ Perkins,...

  2. #2
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    Kenne deine alte Kolumne zwar nicht, finde aber das du sehr schöne Worte gefunden hast und du den Nagel weitestgehend auf den Kopf triffst. Es ist mal ein anderer und erfrischender Standpunkt im Gegensatz zum vielen genörgle.

    Vielleicht beziehen einige diese Worte in ihre Bewertung des aktuellen WWE Produkts ein. Ich werde es tun

  3. #3
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    Ich hoffe man liest wieder öfters was von dir.

    Zur Kolumne selbst:
    Gut geschrieben und hat mich zum Nachdenken angeregt. Man sollte wieder mehr genießen und sich dran erfreuen. Dennoch werde ich Vince McMahon in diesen Leben nicht immer verstehen. Ein Beispiel: Superstar Shakeup ^^
    Alles kann man kaufen, außer Lebenszeit.
    Alles kommt wieder, außer eine Gelegenheit.


  4. #4
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    Zitat Zitat von Chrizn Beitrag anzeigen
    Ich hoffe man liest wieder öfters was von dir.

    Zur Kolumne selbst:
    Gut geschrieben und hat mich zum Nachdenken angeregt. Man sollte wieder mehr genießen und sich dran erfreuen. Dennoch werde ich Vince McMahon in diesen Leben nicht immer verstehen. Ein Beispiel: Superstar Shakeup ^^
    Ich kann mir gut vorstellen, dass so Dinge wie der Shakup manchmal ganz bewusst ziemlich Random sind - einfach um die Fans zu überraschen (was wir "Internetfans" uns wohl selber zuzuschreiben haben) und um "random" Stories booken zu können - also nicht die, die für die Fans unbedingt logisch sind. Zusätzlich glaube ich kaum, dass bis auf 3-4 Hauptfehden kaum Fehden länger als ein Vierteljahr geplant sind
    Meine Helden aus Indyzeiten im Main Event von WWE? Wenn mir das vor 4 Jahren jemand gesagt hätte...

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  5. #5
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    Alleine das Lesen dieser Kolumne ist schon Nostalgie pur
    W-I Song Contest
    Aktuelle Runde: Songs aus eurem Geburtsjahr
    https://board.wrestling-infos.de/499...est-runde.html

    AWESOME's Top 100 Songs 2018:
    https://board.wrestling-infos.de/444...eviews-39.html


  6. #6
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    Ich gebe dir völlig recht, wenn du schreibst, dass die WWE einfach knallhart ihre Unternehmensphilosophie durchsetzt. Eigentlich sehe ich sogar ein, dass ich einfach nicht mehr einschalten sollte, weil sie das konsequent macht und es deshalb auch auf Jahre keine Veränderungen geben wird. An diese Stelle will ich gar nicht näher auf meine Anschalt-Gründe "Exklusive Auftritte von meinen Lieblingswrestlern" und "Für lau im Fernsehen" eingehen, weil die hier uninteressant sind.

    Aber dass ein Seth Rollins in 15 Jahren als Legende zurückkehrt und einen Titlerun hinlegt, bleibt erstmal abzuwarten. Ich halte das sogar für unrealistisch. Denn es schadet durchaus, wenn diese Liga die Legenden über jeden neuen Star stellt, das aktuelle Roster als klar unterlegen darstellt und es nicht schafft, neue Gesichter over zu bringen.

    Wieso sollte Seth Rollins nach Stand heute eine Legende werden? Weil er jetzt einmal Triple H besiegt hat, das aber in den nächsten Wochen spätestens bei Stephs Rückkehr als belanglos hingestellt wird, er eine Fehde gegen Samoa Joe gewinnen darf und sich bei der nächsten Wrestlemania gegen The Rock hinlegen muss? Oder anders gefragt: Wie groß wäre der Legendenstatus von Goldberg, wenn er sich in seiner Hochzeit andauernd gegen zurückkehrende Wrestler hätte hinlegen müssen oder nur jedes 2. Match gewonnen hätte?

    In 15 Jahren wird es kaum mehr echte Legenden geben, einfach weil die, die dafür aufgebaut wurden, mit 70 nicht mehr in den Ring steigen (hoffentlich ... ^^) und danach nur ein großes 50:50-Booking-Loch klafft. Und jetzt bin ich dran mit "Mark my words".
    Was ist lustiger als erwachsene Männer mit schwarz-rot-goldenen Spartanerhelm, schwarz-rot-gold geschminkten Gesicht und schwarz-rot-goldenen Papiergirlanden um den Hals? Weinende erwachsene Männer mit schwarz-rot-goldenen Spartanerhelm, schwarz-rot-gold geschminkten Gesicht und schwarz-rot-goldenen Papiergirlanden um den Hals.

    https://www.youtube.com/watch?v=9iqYyn9SmKA

    https://www.youtube.com/watch?v=DClAsYT4sAY

  7. #7
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    Zitat Zitat von Rygel Beitrag anzeigen
    Aber dass ein Seth Rollins in 15 Jahren als Legende zurückkehrt und einen Titlerun hinlegt, bleibt erstmal abzuwarten. Ich halte das sogar für unrealistisch. Denn es schadet durchaus, wenn diese Liga die Legenden über jeden neuen Star stellt, das aktuelle Roster als klar unterlegen darstellt und es nicht schafft, neue Gesichter over zu bringen.

    Wieso sollte Seth Rollins nach Stand heute eine Legende werden? Weil er jetzt einmal Triple H besiegt hat, das aber in den nächsten Wochen spätestens bei Stephs Rückkehr als belanglos hingestellt wird, er eine Fehde gegen Samoa Joe gewinnen darf und sich bei der nächsten Wrestlemania gegen The Rock hinlegen muss? Oder anders gefragt: Wie groß wäre der Legendenstatus von Goldberg, wenn er sich in seiner Hochzeit andauernd gegen zurückkehrende Wrestler hätte hinlegen müssen oder nur jedes 2. Match gewonnen hätte?
    Good Point. Seth Rollins war hier einfach der erste Name der mir eingefallen ist und steht exemplarisch für die jetzigen Main Eventer. Und warum die in einigen Jahren als "Legenden" zurückkommen werden? Weil sie die Fans, die mit ihnen aufwachsen bzw. sie in ihrer Wrestling Primetime sehen immer feiern werden, genau wie die ältere Generation jetzt auch Leute feiert, die damals sicher nicht regelmäßig im Main Event waren oder gut gebookt werden. WWE baut gerade zukünftige Legenden auf mit Cena, Lesnar, Orton, Jericho, Reigns (bleibt noch abzuwarten natürlich, aber geht durchaus in die Richtung).

    Was natürlich bei der Thematik auch noch dazu kommt: Es gibt momentan viel mehr Leute im Roster als noch damals. Heute findet man gefühlt 15 Worker, die bei SD und RAW in den Main Events herumhüpfen, früher waren das gefühlt immer die gleichen 5. Erst seit dem es auch SD! gibt, was ja noch gar nicht so lange ist, ist die Spitze breiter geworden, womit das berüchtigte 50:50 Booking einfach unumgänglich wird. Weil 5 Leute können nicht 120 Fernsehshow im Jahr tragen.
    Meine Helden aus Indyzeiten im Main Event von WWE? Wenn mir das vor 4 Jahren jemand gesagt hätte...

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  8. #8
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    Zitat Zitat von CookieMonster Punk Beitrag anzeigen
    Was natürlich bei der Thematik auch noch dazu kommt: Es gibt momentan viel mehr Leute im Roster als noch damals. Heute findet man gefühlt 15 Worker, die bei SD und RAW in den Main Events herumhüpfen, früher waren das gefühlt immer die gleichen 5. Erst seit dem es auch SD! gibt, was ja noch gar nicht so lange ist, ist die Spitze breiter geworden, womit das berüchtigte 50:50 Booking einfach unumgänglich wird. Weil 5 Leute können nicht 120 Fernsehshow im Jahr tragen.
    Dieses Argument leuchtet mir leider überhaupt nicht ein. Wenn man genug Worker hat um zwei Shows zu veranstalten und diese zwei Shows weitgehend unabhängig von einander durchzieht, dann hat man doch bei der einen Show 5-7 Topstars und bei der anderen auch und das allerbeste ist: Die müssen miteinander gar nichts zu tun bekommen, wenn man nicht will. Es tragen also weiterhin 5 Leute 60-65 Shows im Jahr und 5 andere Leute tragen die anderen Shows. Wieso sollte das ein Erfordernis für 50:50 Booking darstellen?
    "...Meine Güte, ich fands geil und ich lass mir das nicht kaputt reden!"-StraightEdge4Life/The Narrator der Hannes

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  9. #9
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    Zitat Zitat von CookieMonster Punk Beitrag anzeigen
    WWE baut gerade zukünftige Legenden auf mit Cena, Lesnar, Orton, Jericho, Reigns (bleibt noch abzuwarten natürlich, aber geht durchaus in die Richtung).
    Die 4 ersten lasse ich nur in deinem 15 Jahre-Fenster durchgehen. Das wird sicher funzen, wenn die 2032 nochmal Auftritte oder sogar einen Run hinlegen. Aber trotzdem sind das Leute, die alle nicht heute zu Legenden gemacht wurden, sondern irgendwann vor mehr als 10 Jahren. Bei Lesnar könnte man sogar sagen, dass die WWE drauf und dran war, dessen Legendenstatus ganz aktuell Goldberg zum Fraß vorzuwerfen. Als heutiger Legendenversuch geht für mich nur Reigns durch, das wird aber gerade zum xten Mal spektakulär gegen die Wand gefahren und neben ihm sieht es auch noch recht düster mit Alternativen aus. Eben weil Leute wie Samoa Joe, Owens oder Zayn in anderen Ligen zwar Legenden sind, aber in der WWE nicht mal als Schatten ihrers Rufs wahrgenommen werden. Ich wünschte mir echt, das wäre anders.

    Zitat Zitat von CookieMonster Punk Beitrag anzeigen
    Erst seit dem es auch SD! gibt, was ja noch gar nicht so lange ist, ist die Spitze breiter geworden, womit das berüchtigte 50:50 Booking einfach unumgänglich wird.
    Sehe ich leider auch ganz anders. Eigentlich hat die WWE so einen großen Kader, dass durchaus auch Jobber-Matches stattfinden könnten. Dazu könnte man die ganze Chose zeitlich verkürzen und von mir aus mehr Promos einspielen, das wäre immer noch besser, als das momentan übliche "Wrestler X tritt gegen Wrestler Y solange an, bis nach drei PPVs und 12 Weeklies die Fehde mit einem knappen 8:7 beendet wird". Das ist so unerträglich und ich wundere mich immer wieder, dass Leute trotzdem auch das 11. Match noch abfeiern. Aber o. k., solange dieses Abfeiern noch geschieht, bin ich im Unrecht, das ist mir klar. ^^
    Was ist lustiger als erwachsene Männer mit schwarz-rot-goldenen Spartanerhelm, schwarz-rot-gold geschminkten Gesicht und schwarz-rot-goldenen Papiergirlanden um den Hals? Weinende erwachsene Männer mit schwarz-rot-goldenen Spartanerhelm, schwarz-rot-gold geschminkten Gesicht und schwarz-rot-goldenen Papiergirlanden um den Hals.

    https://www.youtube.com/watch?v=9iqYyn9SmKA

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  10. #10
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    Erstmal danke für eine etwas andere Sicht auf die Dinge. Finde das immer schön auch mal andere Meinungen zu hören, die Argumentation dahinter nach zu vollziehen und sie gegen meine eigene Meinung auf den Prüfstand zu stellen

    Prinzipiell kann ich mit vielem was du schreibst mitgehen, würde aber gerne auf folgenden Punkt noch etwas eingehen:
    Zitat Zitat von CookieMonster Punk Beitrag anzeigen
    Kommentar 2 und 3 – oder – „Der Mensch ist ein Gewohnheitstier!“
    Wrestlemania ist bekanntlich die Zeit, in der Wrestling auch in den Mainstreammedien ankommt. Es ist auch die Zeit, in der sich viele alte Wrestlingfans zusammenfinden um gemeinsam in Erinnerungen zu schwelgen. Auch bei mir und meinen Freunden ist dieses Wochenende immer Pflichtprogramm. So auch in diesem Jahr. Geschaut habe ich WM mit zwei Freunden, die beide schon über 30 sind und daher die Attitude Ära miterlebt haben. Sie kennen kaum noch jemanden der neuen Garde im Roster, während ich mit vielen der alten Garde (Lesnar, Goldberg, HHH und mit Abstrichen The Undertaker) relativ wenig anfangen kann. Und trotzdem hat es WWE geschafft, eine Card für uns alle auf die Beine zu stellen. Während ich mich am Sieg von Rollins gegen HHH erfreuen konnte, schwebten die anderen in Nostalgie als Goldberg die Rampe entlang ging. DAS ist Wrestlemania!

    Wir hatten alle unsere Helden aus Jugendzeiten am Schirm. Hat schon jemand darüber nachgedacht, dass das der Grund ist warum WWE immer wieder Teilzeitstars zurückholt und in wichtige Positonen setzt? Für die aktuellen Stars ist eine Niederlage gegen Goldberg oder Lesnar keine Schande, weil diese trotz allem noch immer ein unglaubliches Standing haben. Und in 15 Jahren wird ein 45-jähriger Seth Rollins dann vielleicht für 3 Monate den Titel halten. Das ist der Lauf der Zeit und gerade im Entertainment Sektor keine Seltenheit. Metallica ist heute noch einer DER Headliner auf jedem Festival, obwohl es genügend junge Bands in dieser Richtung gibt, die den Spot ebenso übernehmen könnten. Und genau deshalb verstehe ich WWE auch, wenn sie Teilzeitwrestler und Altstars in prominente Matches bei Mania booken.
    Hier beschreibst du zwar sehr schön und nachvollziehbar warum du (und auch andere) nicht zu diesen/dieser Gruppe gehörst, gehst auch auf die Nostalgiker mit ein, lässt aber leider den entscheidenden Knackpunkt außen vor warum die "Nörgler" Kommentar 3 posten.
    Diese ganze WM Nostalgie für alle Geschichte hat ja ihre Berechtigung und ich denke das ist auch nicht das Problem das viele haben. Das Problem wird ersichtlicher wenn man den Blick erst nochmal kurz in die Vergangenheit und anschließend in die Gegenwart und Zukunft richtet. In der Vergangenheit hat WWE (teilweise auch WCW) immer wieder erfolgreich Top-Stars produziert die das damals aktuelle Produkt getragen haben und dadurch auch zu den Legenden und Teilzeitwrestlern wurden welche die Nostalgiker später abfeiern konnten. Das geht los bei Leuten wie Hulk Hogan, setzte sich fort bei Bret Hart und Shawn Michaels bis hin zu Austin und Rock. Allerdings sind die letzten Wrestler die zu diesem potentiellen Legendenstatus aufgestiegen sind John Cena und Randy Orton. CM Punk hat man diesen legänderen Run gegeben, weigerte sich aber trotzdem ihn längerfristig als das Face der Liga zu etablieren, obwohl die Fans sich das gewünscht hätten! Darauf hin kam es zur Trennung und die Chancen Punk irgendwann nochmal als Teilzeitwrestler/Legende zu bekommen sind gleich Null. Daniel Bryan hätte auch locker das Potenzial gehabt, aber auch ihn wollte man nicht dort hingehend aufbauen. Und spätestens seit dem ist man bei WWE in einer massiven Schieflage was das Aufbauen von Talenten angeht. Den einzigen den man bereit ist aufzubauen ist Roman Reigns, dieser wird aber von einem - sagen wir mal - "nicht kleinen" Teil der Zuschauer komplett abgelehnt und produziert in einem Ausmaß Go-Away-Heat wie es glaube ich noch nie vorkam. Ansonsten wird der Rest des Rosters dauerhaft unterhalb der Legenden angesiedelt. Ein Seth Rollins, Kevin Owens und Dean Ambrose stehen zwar noch relativ weit oben in der Gunst der Zuschauer, aber letztendlich werden sie wie Midcarder gebookt und auch wahr genommen. Und besonders Rollins und Ambrose sind zwar Babyface aber sie sind wirklich Null over. Wer sind denn die Leute die in 10-20 Jahren diese Legenden Nostalgie Position bei Wrestlemania einnehmen sollen, und noch viel wichtiger wer sind denn die Lesnars und Cenas, also die Teilzeitwrestler-Top-Draws von morgen? Und man baut einfach niemanden auf indem man ihn den aktuellen Legenden zum Fras vorwirft!

    Das ist die Schieflage wegen der sich viele beklagen. Nicht das es diese Teilzeitwrestler und Legenden gibt, sondern das parallel dazu niemand wirklich aufgebaut wird der diesen Spot auch in Zukunft mal füllen könnte.
    Als Nebeneffekt wirkt das Produkt auch einfach ausgelutscht weil eben dieses frische Blut fehlt und gefühlt hat sich in den Mainevents, wenn man 10-15 Jahre zurück blickt auch fast nichts geändert. Die beiden großen Titel werden gehalten von Brock Lesnar und Randy Orton! Da muss man denke ich schon auch verständnis für den Unmut haben.

    Wenn ich das mal mit der UFC vergleiche (welche ich mittlerweile wesentlich intensiver verfolge als WWE), dort werden Legenden wie Anderson Silva und BJ Penn auch abgefeiert wenn sie kämpfen, aber am Ende setzt sich dort zum Glück die sportliche Qualität durch und ihnen werden von relativ unbekannten Jungspunden die Grenzen aufgezeigt. Das wiederrum hilft den Jungen selbst zu bekannten und beliebten Fightern zu werden. Ein wie ich finde gesünderer Kreislauf als es aktuell bei WWE der Fall ist!

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