Luke Geld befindet sich in einer spärlich beleuchteten ansonsten leeren Boxhalle. Er trainiert nicht. Er wütet geradezu an den Geräten entlang. Boxbirnen und -säcke sind seinen Fäusten nicht gewachsen. Er powert sich fast unmenschlich aus. Als der erste Boxsack aus der Verankerung an der Decke reißt drischt er wie ein Berserker weiter auf den Punchingball ein bis er platzt. Endlich lässt er sich erschöpft auf einem Hocker in einer Ecke nieder und schnauft wie eine Dampflock. Da tritt plötzlich eine Gestalt aus dem Dunkel und reicht ihm eine Wasserflasche. Es ist ein älterer Mann, mit grauem Haar und einem gepflegten Schnauzbart. Außerdem trägt er einen schwarzen Anzug mit einem weißen Hemd. Der Butcher trinkt gierig die kleine Flasche leer und donnert Sie dann gegen die Wand. Da er sonst keine Anstalten mehr macht etwas zu tun nutzt der Unbekannte die Gelegenheit um ihn anzusprechen: "Sir, heute ist der erste Advent. Das Ganze ist mittlerweile vier Monate her. Finden Sie nicht, dass es langsam Zeit wird es hinter sich zu lassen und nach vorne zu blicken?" Als Antwort darauf spuckt Luke Geld auf den Boden. Danach hält er seine Hand auf und es scheint als wäre dies eine bekannte Geste für den Unbekannten, denn er greift in seine Tasche und reicht Luke Geld ein Smartphone. Dieser nimmt es schweigend entgegen und schaltet es an. Allerdings scheint es so als wüsste der Butcher gar nicht so recht was er mit dem Ding überhaupt anfangen sollte, denn er starrt tatenlos den Hauptbildschirm an. Der Unbekannte spricht ernuet: "Bald ist Weihnachten wir sollten jetzt langsam an die Pläne für das Fest und die Familie denken..." Währenddessen hat der Butcher gedankenverloren den Suchbegriff "Weihnachten" in seine Suchmaschine eingegeben. "...Geschenke sind auch noch nicht besorgt, ganz zu schweigen vom Festessen und dem Weihnachtsmann..." Auf einmal springt Luke Geld auf und schreit: "Da ist er! Dieser verdammte Mistkerl!" Verdutzt fragt der Unbekannte: "Ähm, wie bitte? Wieso ist der Weihnachtsmann ein Mistkerl?"
Darauf entgegnet der Butcher: "Nein, doch nicht der Weihnachtsmann. Das hier!" und er hält dem Anderen den Bildschirm vor die Nase. Darauf ist ein kurzer Artikel aus dem Wirtschaftsteil der FAZ zu lesen." Ich, verstehe nicht..." "Mensch, Wilhelm! Schau doch hier!" und Luke Geld zeigt mit dem Finger auf ein Bild von einem Mann der an fröhlich lächelnd hinter einem Schreibtisch sitzt und einem Weihnachtsmann die Hand reicht. "Ich... ich verstehe immer noch nicht?" "Das da auf dem Bild ist TheFabi!" "Und Sie glauben er hat sich zusammen mit dem Weihnachtsmann gegen sie verschworen?" "Ich bin doch nicht verrückt Wilhelm! Schau, da was hinter dem Mistkerl an der Wand hängt!" Wilhelm braucht einen kurzen Moment, dann sagt er: "Das ist ein Gürtel..." "Nicht ein Gürtel! MEIN GÜRTEL! Dieser Schweinehund hat ihn bei sich im Büro aufgehängt als wäre es eine Trophäe, die er ehrlich gewonnen hätte!" "Aber..." "Und da schau! Hier steht, dass zum ersten mal Fabi Corp. über alle drei Weihnachtstage geschlossen sein wird. Alle Mitarbeiter haben frei. Da lässt sich dieses Arschloch doch tatsächlich dafür feiern, dass er seinen Mitarbeitern an Heiligabend frei gibt, weil es dieses Jahr auf Sonntag fällt. Und er stellt sich als der große Gönner dar. Aber das wird er schon bald bereuen ich werde ihm zeigen wozu ich fähig bin." "Josef bitte!" es scheint als hätte Wilhelm nun die Fassung verloren, denn er schreit den Butcher laut an und schüttelt ihn: "Sie müssen loslassen! Gegen so einen Konzern haben Sie keine Chance Sie können Ihre WFE nicht von ihm zurückkaufen solange er es nicht will. Bitte vergessen Sie das Ganze einfach. Es ist vorbei. Sie haben eine andere Firma, die es zu übernehmen gilt. Ihr Vater..." Da stößt Luke Geld Wilhelm von sich und schreit zurück: "Mein Vater schert sich einen Dreck um mich und ich will von ihm und seiner Firma nichts hören." "Aber..." stammelt Wilhelm. doch Luke Geld packt ihn am Hals und zischt bedrohlich: "Und nenn mich nie wieder Josef! Mein Name ist Luke Geld!"
"Ja... Ja... bitte... lassen.......Sie............mich los.", röchelt Wilhelm. "Oh, entschuldige bitte" sagt Luke Geld so als hätte er Wilhelm nur versehentlich an der Kehle gepackt und fast erwürgt. Dann lässt er ihn los. Wilhelm sinkt auf die Knie und reibt sich den Hals. Eine Minute lang keucht Wilhelm erbärmlich und ringt nach Luft. Luke Geld hilft ihm auf die Beine und setzt ihn dann auf den Hocker von dem er selbst sich gerade erhoben hat. Als Wilhelms Atmung sich wieder beruhigt hat, lächelt Luke Geld ihn schief an und klopft ihm auf die Schulter. "So mein lieber, jetzt hast du dich aber genug ausgeruht. Wir haben viel zu tun." "Ich befürchte Sie sprechen nicht von den Weihnachtsvorbereitungen, oder?" "Doch natürlich! Wir bereiten uns für Weihnachten vor." "Oh, wie wunderbar, also die wichtigste Frage zuerst: Gans oder Ente? Und..." doch ein eiskalter Blick von Luke Geld lässt Wilhelm verstummen. Mit einem Ausdruck tiefster Entschlossenheit sagt Luke Geld: "Nein, Wilhelm. Dieses Jahr feiern wir Weihnachten anders. Dieses Jahr macht der Weihnachtsmann keine Geschenke, denn dieses Jahr bekommen wir nur das zurück was uns gehört. Koste es was es wolle!" "Ich werde also wieder einmal keine Gelegenheit bekommen Gretas Weihnachtsbraten für uns auftragen zu dürfen?" Mit einem merkwürdigen Ausdruck im Gesicht, schwer zu sagen ob es sich hier um Mitleid, Belustigung, Reue oder gezügelte Verärgerung handelt, hakt Luke Geld Wilhelm unter und geht mit ihm in Richtung Ausgang."Sag niemals nie Wilhelm, aber vor dem Weihnachtsbraten brauchen wir andere Dinge. Du kaufst jetzt erstmal keinen Rotkohl, sondern Seile, Haken, Sturmhauben und..." doch da knallt schon die Tür der Halle hinter Ihnen zu und die beiden verschwinden in der Nacht. Ungewiss ist der Plan, den der Butcher hegt, doch eins ist sicher. Er ist so entschlossen wie nie. Denn ihn treibt das Verlangen nach seinem Gold und nach Gerechtigkeit zu Weihnachten...
Ihr wollt wissen wie es weitergeht? Dann freut euch schon mal auf den zweiten Advent. (Kommentare, Likes etc. werden auch zum Erfolg der Unternehmung beitragen.)
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