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Thema: Wrestling-Infos.de YouTube Toplisten #11 – Top 10 der größten Stars, die es nicht zum World Champion schafften!

  1. #11
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    Zitat Zitat von Thez Beitrag anzeigen
    Das ist ja nun wirklich eine Binsenweisheit, wäre mir das nicht bewusst, hätte ich Dir auch Hall und Bundy als "Weltmeister" hinhalten können, ich orientiere mich da durchaus an angemessenen Verhältnissen. Dass hier über zweitklassige Weltmeisterschaften gesprochen wird, liegt daran, dass Du den ECW-Titel und den späten AWA-Titel als Ausschlusskriterium postuliert hast (auch wenn Du das hier gerne unterschlägst und mir zu unterstellen versuchst, ich würde behaupten, die von mir vorgeschlagenen Titel wären auf Top-Niveau). Die waren aber beide gegen die damalige WWF Championship einen feuchten Kehricht wert, da Du sie aber eben für die Auswahl berücksichtigt hast, berücksichtige ich im Verhältnis ähnlich wichtige Titel.

    Dass Dir das neu ist, zeigt mir, dass Du Dich nur oberflächlich mit der Materie beschäftigt hast. Die Athletic Commissions haben schon seit den Zwanziger Jahren wichtige Weltmeisterschaften vergeben, beispielsweise etablierte die New Yorker SAC einen sehr wichtigen Konkurrenztitel zur "originalen Linie" der Weltmeisterschaft und die NWAssociation war (als Abspaltung von der Boxing-NBA) eine Vereinigung vieler übriger SACs der Vereinigten Staaten (als Konkurrenz zur NYSAC) und vergab den dritten sehr wichtigen Titel der damaligen Zeit (beide Titel müssten hier berücksichtigt werden). Die SACs wurden schnell Spielbälle in den Händen der Promoter, für die sie im Grunde alles nur abnickten. Und dass Eddie Quinn keine klassische Promotion in Kanada führte, nur weil Du in irgendeiner Title History "MAC" gelesen hast, ist einfach Blödsinn. Sein Booking-Office war eines der mächtigsten der damaligen Zeit, das war eine klassische Wrestling-Promotion wie sie im Buche steht und wie es sie eben in allen größeren und kleineren Wrestling-Hochburgen gab und als solche hat sie eben mit der regionalen AC zusammengearbeitet und den Titel letztlich auch kontrolliert.

    Das ist sogar ein sehr gutes Beispiel, weil trotz des Ausfalls von Rude recht kurz vor der Show gar kein Herausforderer für die WCW World Heavyweight Championship angekündigt war. Barry Windham war ein Mystery Opponent und war mit Flair sicher nicht als Main Event geplant, die Veranstaltung wurde um Rude und Vader und die WCW International World Championship aufgebaut. Ich habe noch gute Erinnerungen an diese Zeit, da ging es in den wöchentlichen Shows hauptsächlich um die Fehde um den International Title und dass Flair gegen irgendwen um den WCW W HW Title antritt, wurde nur ganz nebenbei erwähnt. Und wie gesagt: Du hast den kleinen ECW-Titel ins Spiel gebracht, da wunder Dich nicht, dass ich Titel nenne, die ebenfalls nicht zur absoluten Spitze gehörten.

    Da stimmen eben die Verhältnisse nicht, wenn sogar TNA und ECW berücksichtigt werden, aber diverse ähnlich starke und zum Teil auch stärkere Weltmeisterschaften nicht gelten sollen. Das sind halt die Ligen/Titel, "die man halt so kennt", wenn man nicht so richtig Lust hat, hinter die Siebziger Jahre zurückzublicken. Nach dieser Auswahl würde beispielsweise Rikidozan locker Piper von Platz 1 stoßen, der aber natürlich andere wichtige "Weltmeisterschaften" gewann, die sicher relevanter waren als die Titel von TNA oder ECW.
    Ich hab dir doch bereits erläutert, warum wir die AWA und die ECW World Heavyweight Championship aufgenommen haben und die von dir genannten nicht. Weil es zum damaligen Zeitpunkt noch einen nahezu unumstrittenen intakten Weltmeisteranspruch gab und später eben nicht mehr. Dass der ECW Titel nicht ganz die Wertigkeit wie der WWE Titel hatte, ist sicher richtig. Trotzdem war die ECW eine der größten Promotions der letzten Jahrzehnte und der Titel hat sich eben von der NWA World Heavyweight Championship abgespalten, deren Linie eben bis auf den ersten Weltmeister zurückgeführt werden kann. Darüber hinaus würde ich bestreiten, dass der AWA Titel einen feuchten Kehricht im Vergleich zum WWF wert gewesen sein soll. Bis Mitte der 80er war die AWA sehr erfolgreich und zeitweise auch die erfolgreichste Promotion der USA.

    Nochmal: Die New York State Athletic Commission hat Kraft ihres Amtes nur Einfluss im Bundesstaat New York. Alleine deshalb kann sie keine Weltmeisterschaft ausrichten. Nur weil der Titel World Championship heißt, ist das keine Weltmeisterschaft im klassischen Sinn. Da wird dir deine Vorliebe zum wörtlichen Übersetzen mal wieder zum Verhängnis. Bei der National Wrestling Association würde ich ja noch mitgehen. Denn das war ein Zusammenschluss mehrerer Athletic Commissions, also gewissermaßen ein Dachverband. Eben dasselbe Prinzip wie später bei der bekannteren NWA, die eben ein Dachverband für Wrestlingterritorien auf der ganzen Welt war. Das ist ja wie gesagt auch ein Merkmal für eine Weltmeisterschaft im klassischen Sinne.

    Zur NYSAC World Heavyweight Championship: Die wollten damals Gus Sonnenberg nicht mehr als Weltmeister anerkennen, weil er ihrer Meinung nach nicht gegen echte Konkurrenten angetreten ist. Deshalb haben sie ein Turnier angesetzt, in dessen Finale sich Dick Shikat gegen Jim Londos durchgesetzt hat. Trotzdem wurde Sonnenberg so gut wie überall noch als Weltmeister anerkannt. Wenig überraschend wurde die NYSAC World Heavyweight Championship danach auch ausschließlich in New York verteidigt (weil die NYSAC eben nur dort ihren Hoheitsbereich hatte und Kämpfe regulieren konnte!), bis Danno O'Mahoney der Champion wurde, womit der Titel wieder zur originalen Weltmeisterschaft zählte.

    Man kann sagen, dass es zwischen 1930 und 1935 eine Phase gab, in der es keinen klaren, eindeutigen und unbestrittenen Weltmeister gab, weil sich einige Promoter und Athletic Commissions von der originalen Linie abgespalten haben. In der Zeit mögen die Bostoner AWA World Championship und die National Wrestling Association World Championship und vielleicht sogar die NYSAC World Championship einen Anspruch auf den Weltmeistertitel gehabt haben. Sie wurden aber allesamt letztendlich 1935 wiedervereinigt, womit es wieder einen klaren Weltmeister gab. Danach haben die National Wrestling Association und die Bostoner AWA wieder ihr eigenes Ding durchgezogen, aber die originale Linie wurde ebenfalls weitergeführt und wurde auch von allen anderen Promotern und Organisationen als Weltmeisterschaft akzeptiert. Bis eben Jim Londos 1946 als amtierender Titelträger seine Karriere beendete. Lou Thesz vereinigte einige Jahre später dann nochmals alle wichtigen Titel und ist bis heute der letzte unumstrittene Weltmeister. Da zu dem Zeitpunkt auch die bekanntere NWA schon bestand und der Titel der anderen NWA in ihr aufgegangen war, erübrigt sich auch die Diskussion. Wir reden hier also über einen Zeitraum von fünf Jahren, der an der Liste nicht mal etwas ändern würde.

    Zu Montreal: Genau dieselbe Geschichte wie in New York. Schon möglich, dass die Commission stark von Quinn beeinflusst wurde, aber die Commission musste das Mandat vergeben, dass Quinn in der Halle veranstalten konnte. Und wenn das eine klassische Wrestling Promotion war, dann möge man mir bitte den Namen nennen. Ich bin ja durchaus gewillt zu lernen. Ich bin schließlich nicht alleswissend. Für mich stellt sich das aber so dar, als ob das genau wie in New York ein Titel von Gnaden der Athletic Commission war und nicht mehr.

    Nein, das hat einfach mit unterschiedlichen Auffassungen zu tun. Aber ich habe das jetzt oft genug erläutert. Die von dir genannten Titel hatten vielleicht zwischen 1930 und 1935 einen legitimen Anspruch, aber das war es dann auch. Davor bestanden sie nicht und 1935 wurden sie alle vereinigt, womit die originale Linie wiederhergestellt war. TNA und ECW sind streitbar, das ist mir durchaus bewusst. Für viele hatte die NWA World Heavyweight Championship schließlich schon ihren Wert verloren, nachdem die WCW den Verbund verlassen hat. Die Entscheidung ist aber nunmal so gefallen. Rikidozan ist übrigens ein gutes Beispiel. War ähnlich wie Snuka oder Santana ein Streitfall. Die JWA war zwar Vorläufer von NJPW und AJPW, aber Zeit ihres Bestehens Mitglied der NWA, womit natürlich die NWA World Heavyweight Championship der höchste Titel war. Er hatte ja aber die NWA International Heavyweight Championship gewonnen, die später eben Teil der Triple Crown wurde. Kann man dann eben so oder so auslegen, ob man erst mit der Vereinigung zur Triple Crown die Leute als World Champions anerkennt. Genau eben wie bei der ECW nur die Heavyweight Champions, nachdem man die NWA verlassen hat.

    Und nochmal: Wir können uns nicht stundenlang in jedes kleinste Detail vertiefen oder jedes Jahr der Historie durchforsten. Wenn wir schon so lange an den Kriterien sitzen und dann noch die Recherche dazu kommt, werden die Listen nie fertig. Wir haben die Auswahl der zur Betracht gezogenen World Championships nunmal so getroffen, wie sie jetzt ist. Das kannst du gerne gut oder schlecht finden. Listen sind schließlich immer subjektiv und es ist ja auch ein bisschen der Sinn daran, dass diskutiert werden soll. Es wird nie die perfekte Liste geben und wir haben auch keinen Allgemeinheitsanspruch.
    Geändert von Randy van Santa (18.09.2018 um 03:57 Uhr)
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  2. #12
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    Zu Montreal: Genau dieselbe Geschichte wie in New York. Schon möglich, dass die Commission stark von Quinn beeinflusst wurde, aber die Commission musste das Mandat vergeben, dass Quinn in der Halle veranstalten konnte. Und wenn das eine klassische Wrestling Promotion war, dann möge man mir bitte den Namen nennen. Ich bin ja durchaus gewillt zu lernen. Ich bin schließlich nicht alleswissend. Für mich stellt sich das aber so dar, als ob das genau wie in New York ein Titel von Gnaden der Athletic Commission war und nicht mehr.
    Ich weiß nicht genau, was Du da jetzt erwartest. Natürlich war Eddie Quinns Booking Office eine richtige Wrestling-Promotion. In dieser Zeit war es noch nicht so üblich, mit einem möglichst dreibuchstabigen Akronym als Banner die eigenen Shows zu bewerben, falls es das ist, was Du vermisst. Natürlich war Quinns Unternehmen auch im Register eingetragen, das nannte sich bei ihm Canadian Athletic Promotions, aber das ist jetzt kein Name, der bei den Zuschauern groß bekannt war. So wie man bei WWF-Veranstaltungen auch nicht viel von Titan Sports oder bei WCW-Veranstaltungen von der Universal Wrestling Corporation dahinter geredet hat, sondern von den präsentierten Ligenformaten.

    Nochmal: Die New York State Athletic Commission hat Kraft ihres Amtes nur Einfluss im Bundesstaat New York.
    Das ist für das Thema hier ziemlich irrelevant, da der wirkliche Einflussbereich der NYSAC weit über New York hinausging. Deswegen haben sich ja gerade die anderen SACs zur NWAss verbündet, um dem (mit Schwerpunkt auf Pennsylvania) entgegenzutreten. Es ist auch nicht so, als wäre das ein in der Luft schwebender Titel ohne richtige Promotion dahinter gewesen, wie Du Dir das anscheinend vorstellst. Der NYSAC World Title wurde von Promoter Jack Curley eingesetzt (und bevor das wieder anfängt, ja, das war auch eine richtige Promotion), der neben Paul Bowser in Boston damals eben die zweite große Hochburg New York unter Kontrolle hatte.

    Und nochmal: Wir können uns nicht stundenlang in jedes kleinste Detail vertiefen oder jedes Jahr der Historie durchforsten. Wenn wir schon so lange an den Kriterien sitzen und dann noch die Recherche dazu kommt, werden die Listen nie fertig. Wir haben die Auswahl der zur Betracht gezogenen World Championships nunmal so getroffen, wie sie jetzt ist. Das kannst du gerne gut oder schlecht finden. Listen sind schließlich immer subjektiv und es ist ja auch ein bisschen der Sinn daran, dass diskutiert werden soll.
    Ein Plädoyer zum Beenden der Diskussion verpackt in ein Plädoyer zum Diskutieren ;-) Aber keine Sorge, ich habe nicht vor, das hier ewig fortzuführen. Ich kann das übrigens gut nachempfinden, wie Du zu manchen Schlussfolgerungen kommst, weil mir das teilweise auch so ging, als ich damals angefangen habe, mich entlang der NWA-Meisterschaften und der linearen Meisterschaft zu Hackenschmidt zurückzuhangeln. Da hatte für mich dieser Strang auch noch größere Bedeutung, was den grundlegenden Anspruch auf "DIE" Weltmeisterschaft anbelangt. Wenn man sich tiefergehend mit den Seitenlinien befasst und damit, was für große und wichtige Promotions mit anderen Titeln es gab, relativiert sich das aber.
    Geändert von Thez (18.09.2018 um 09:11 Uhr)

  3. #13
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    Zitat Zitat von Randy van Daniels Beitrag anzeigen
    Und genau da kommen wir auch zum Punkt. Der Begriff „Weltmeister“ ist im Wrestling einfach Schwachsinn. Eine Weltmeisterschaft setzt normalerweise einen unabhängigen Dachverband/Weltverband vor. Den gibt es im Wrestling nicht beziehungsweise seit dem Zerfall der NWA nicht mehr. Nur weil jede mögliche Promotion ihren Titel World Championship nennt, sind das keine Weltmeister. Ich kenne zumindest keine andere Sportart, in der es gefühlt 10.000+ „Weltmeister“ gibt. Vielleicht ein paar, wenn man das Ganze in Gewichts- und Altersklassen unterteilt, aber sicherlich nicht so viele wie im Wrestling. Da gibt es nur einzelne Promotions, die ihre Titel gerne so nennen.
    1. Unabhängige Dachverbände sind für dich was genau? Letztlich ist kein Verband unabhängig und nur dem Sport verpflichtet, sondern es sind allesamt Unternehmen, die Geld verdienen wollen, oder halt "Promotions".

    2. Auch in anderen Sportarten gibt es teilweise sehr viele Verbände, die Weltmeistertitel vergeben. Beispiele:
    - Boxen: WBC, WBA, IBF, WBO (die vier großen Weltverbände) sowie zig weitere wie etwa IBO, IBA, IBC, GBU, IBU, WBF, dazu der AIBA (Weltdachverband der Amateur-Boxer, der aber mittlerweile auch allgemeiner Weltverband sein will)
    - MMA: UFC, Bellator MMA, ACB, FNG, ONE, Rizin, Invicta etc.

    3. Zudem sind auch Sportarten mit einem (defacto) Weltverband nicht vor "Alternativen Weltmeistern" verschont, siehe FIDE und FIFA, wo es zeitweise zu Abspaltungen kam/kommt oder die World Darts Federation, die sowohl von der PDC als auch von der BDO als Weltverband anerkannt sind, dennoch vergeben BDO und PDC einen eigenen Weltmeistertitel.

    Ich will damit keinesfalls sagen, dass du Unrecht hättest mit der Kritik daran, dass jeder Hans Wurst seinen Titel als Weltmeisterschaft vermarkten kann, nur ist das eben keinesfalls nur im Wrestling der Fall...


  4. #14
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    Zitat Zitat von Thez Beitrag anzeigen
    Ich weiß nicht genau, was Du da jetzt erwartest. Natürlich war Eddie Quinns Booking Office eine richtige Wrestling-Promotion. In dieser Zeit war es noch nicht so üblich, mit einem möglichst dreibuchstabigen Akronym als Banner die eigenen Shows zu bewerben, falls es das ist, was Du vermisst. Natürlich war Quinns Unternehmen auch im Register eingetragen, das nannte sich bei ihm Canadian Athletic Promotions, aber das ist jetzt kein Name, der bei den Zuschauern groß bekannt war. So wie man bei WWF-Veranstaltungen auch nicht viel von Titan Sports oder bei WCW-Veranstaltungen von der Universal Wrestling Corporation dahinter geredet hat, sondern von den präsentierten Ligenformaten.

    Das ist für das Thema hier ziemlich irrelevant, da der wirkliche Einflussbereich der NYSAC weit über New York hinausging. Deswegen haben sich ja gerade die anderen SACs zur NWAss verbündet, um dem (mit Schwerpunkt auf Pennsylvania) entgegenzutreten. Es ist auch nicht so, als wäre das ein in der Luft schwebender Titel ohne richtige Promotion dahinter gewesen, wie Du Dir das anscheinend vorstellst. Der NYSAC World Title wurde von Promoter Jack Curley eingesetzt (und bevor das wieder anfängt, ja, das war auch eine richtige Promotion), der neben Paul Bowser in Boston damals eben die zweite große Hochburg New York unter Kontrolle hatte.

    Ein Plädoyer zum Beenden der Diskussion verpackt in ein Plädoyer zum Diskutieren ;-) Aber keine Sorge, ich habe nicht vor, das hier ewig fortzuführen. Ich kann das übrigens gut nachempfinden, wie Du zu manchen Schlussfolgerungen kommst, weil mir das teilweise auch so ging, als ich damals angefangen habe, mich entlang der NWA-Meisterschaften und der linearen Meisterschaft zu Hackenschmidt zurückzuhangeln. Da hatte für mich dieser Strang auch noch größere Bedeutung, was den grundlegenden Anspruch auf "DIE" Weltmeisterschaft anbelangt. Wenn man sich tiefergehend mit den Seitenlinien befasst und damit, was für große und wichtige Promotions mit anderen Titeln es gab, relativiert sich das aber.
    Also ich konnte dazu nichts finden. Dass die WWF und WCW früher offiziell unter anderen Namen liefen, beziehungsweise im Register eingetragen waren, ist mir aber durchaus bekannt. Mir ist nur bekannt, dass sich Quinn später der NWA angeschlossen hat.

    Viel eher ist es irrelevant, welchen Einfluss die NYSAC Commission hinter den Kulissen hatte. Dass Commissions auch im Hintergrund durchaus einen größeren Einflussbereich besitzen, kenne ich auch aus dem MMA Sport. Dort war die Commission in New Jersey maßgeblich für eine Festlegung und Vereinheitlichung des Regelwerks verantwortlich. Fakt ist aber, dass die Commission an sich nur im Hoheitsgebiet bestimmen konnte und der Titel deshalb nur im Staatsgebiet von New York verteidigt wurde, bis er wieder mit der originalen Linie vereinigt wurde. Und genau deshalb halte ich den Titel auch für ungeeignet für diese Liste, egal wie bedeutend er gewesen sein mag. Nochmal davon abgesehen, dass dies nichts an der Liste ändern würde.

    Das nicht. Aber ich glaube, dass diese Diskussion nicht mehr zielführend ist und bereits ausdiskutiert wurde. Wir haben unsere Argumente ausgetauscht, ich habe eingeräumt, dass es zwischen 1930 und 1935 durchaus eine Phase gab, in der die drei angesprochenen Titel einen Anspruch auf den Weltmeistertitel hatten, aber die Entscheidung ist nunmal so getroffen worden wie sie ist. Abgesehen davon kann ich dir versichern, dass ich mich nicht zum ersten Mal mit der Geschichte der World Championships befasst habe, weil es meiner Meinung nach ein sehr interessantes Thema ist. Da aber wie immer im Wrestling einiges sehr unübersichtlich ist und es wie immer viel um Machtgeschachere zwischen Promotern und Wrestlern ging, würde ich auch nicht behaupten, dass ich da den totalen Durchblick habe.

    Zitat Zitat von Klabauter Beitrag anzeigen
    1. Unabhängige Dachverbände sind für dich was genau? Letztlich ist kein Verband unabhängig und nur dem Sport verpflichtet, sondern es sind allesamt Unternehmen, die Geld verdienen wollen, oder halt "Promotions".

    2. Auch in anderen Sportarten gibt es teilweise sehr viele Verbände, die Weltmeistertitel vergeben. Beispiele:
    - Boxen: WBC, WBA, IBF, WBO (die vier großen Weltverbände) sowie zig weitere wie etwa IBO, IBA, IBC, GBU, IBU, WBF, dazu der AIBA (Weltdachverband der Amateur-Boxer, der aber mittlerweile auch allgemeiner Weltverband sein will)
    - MMA: UFC, Bellator MMA, ACB, FNG, ONE, Rizin, Invicta etc.

    3. Zudem sind auch Sportarten mit einem (defacto) Weltverband nicht vor "Alternativen Weltmeistern" verschont, siehe FIDE und FIFA, wo es zeitweise zu Abspaltungen kam/kommt oder die World Darts Federation, die sowohl von der PDC als auch von der BDO als Weltverband anerkannt sind, dennoch vergeben BDO und PDC einen eigenen Weltmeistertitel.

    Ich will damit keinesfalls sagen, dass du Unrecht hättest mit der Kritik daran, dass jeder Hans Wurst seinen Titel als Weltmeisterschaft vermarkten kann, nur ist das eben keinesfalls nur im Wrestling der Fall...
    1. Das ist schon klar. Die FIFA ist da ja das beste Beispiel dafür. Es geht eben nur um den organisatorischen und auch rechtlichen Unterschied. Weltverbände sind häufig (wie beispielsweise auch die FIFA) eingetragene und gemeinnützige Vereine. In der Regel habe diese dann eben auch Mitgliedsverbände und deutlich mehr Ebenen im Aufbau und den Entscheidungsprozessen. Klassische Promotions wie die UFC oder die WWE sind Corporations, die entweder Privatpersonen gehören oder an der Börse gehandelt werden. Mal ganz platt gesagt: Die FIFA könnte nicht an der Börse gehandelt werden wie die WWE oder für mehrere Milliarden Dollar verkauft werden wie die UFC. Das ist eben ein grundsätzlicher Unterschied, den ich mit "unabhängig" gemeint habe.

    2. Der Kampfsport ist da eine große Ausnahme, das stimmt. Hatte ich meine ich auch im Startseitenpost geschrieben. Beim Kickboxen gibt es auch mehrere Verbände. Im Jiu-Jitsu hält der Dachverband (International Brazilian Jiu Jitsu Federation) sogar selbst zwei Weltmeisterschaften ab. Einmal die Mundials und einmal die No-Gi Weltmeisterschaften. Wobei man da eben noch sagen könnte, dass es sich eben insofern unterscheidet, dass man bei der einen Weltmeisterschaft einen Gi trägt und bei der anderen nicht und das dann auf dem Niveau wirklich fast ein anderer Sport ist. Zumindest im MMA würde ich aber Promotions wie die UFC aus oben genannten Gründen nicht mit einem (Welt-)Verband vergleichen. Demnach würde ich auch da sagen, dass sie nicht den Anspruch auf die Ausrichtung einer Weltmeisterschaft haben. In den meisten Sportarten ist es ja auch so, dass es eine klar geregelte Qualifikation für eine Weltmeisterschaft gibt. Das ist bei Corporations eben nicht so. Wenn der WWE oder der UFC deine Nase nicht gefällt, wirst du einfach nicht verpflichtet, egal wie gut du auch sein magst.

    3. Klar, diese Möglichkeit besteht auch. In der Regel ist dann aber doch klar erkennbar, welche Meisterschaft nun die legitime ist. Und kurz zum Dart, da ich mich da ziemlich gut auskenne. Das ist durch die Abspaltung der Profispieler auch etwas ein Sonderfall. Richtig ist, dass die PDC nach der Tomlin Order Ende der 90er ihren Anspruch als Weltverband des Dartsports aufgegeben und die WDF als Weltverband anerkannt hat. Zuvor hatte sich die PDC ja auch World Darts Council (WDC) genannt. Seitdem hat die PDC eben nur noch den Anspruch der Verband für alle Profispieler zu sein. Und das ist de facto auch so, da in der WDF/BDO kein einziger Spieler Profistatus besitzt. Die PDC hat aber ansonsten mit der WDF nichts mehr zu tun.

    Die BDO ist hingegen einer von vielen (nationalen) Mitgliederverbänden in der WDF. Jedoch ist die BDO insofern ein Sonderfall, dass sie sich über den Status des britischen Nationalverbands hinausentwickelt hat und mittlerweile auch international Turniere ausrichten. Das hat sich umso mehr verstärkt, da die WDF von der BDO abhängig geworden ist, da die BDO der einzige wirklich bedeutende Mitgliedsverband ist. Im klassischen Sinne ist aber sogar der WDF World Cup die Weltmeisterschaft im Darts und ist auch älter als die BDO World Championship. Darüber hinaus gibt es auch auf der Stufe darunter die Kontinentalmeisterschaften der WDF für Europa, Amerika und Asien. Auch vom ganzen Aufbau her entspricht die WDF eben einem richtigen Weltverband.

    Da die BDO aber durch ihren Machteinfluss einen gewissen Sonderstatus hat, trägt sie ebenfalls eine Weltmeisterschaft aus. Da der WDF World Cup in Nationalteams (die jeweils in einem Singles, Double und Teamwettbewerb antreten und für die man auch klassisch berufen werden muss) gespielt wird, könnte man vereinfacht sagen: Der WDF World Cup ist die Weltmeisterschaft für Nationalteams, die BDO World Championship ist die Weltmeisterschaft für Amateurspieler und die PDC World Championship ist die Weltmeisterschaft für Profispieler.

    Aber in der Sache sind wir uns ja einig. Nur haben eben die meisten Sportarten einen klaren Weltverband mit einer geregelten Qualifikation, weshalb es da auch einen klaren und legitimen Weltmeisteranspruch gibt. Das ist halt im Wrestling und in vielen Kampfsportarten mit privaten Promotion oder mehreren Verbänden ohne Dachverband nicht so. Und deshalb habe ich immer so meine Probleme damit, wenn man World Championships im Wrestling einfach so mit Weltmeister übersetzt, weil es aberwitzig ist, dass weltweit zehntausende Weltmeister herumlaufen. Also muss man sich eben auch für solche Listen etwas einfallen, welche World Championships im Wrestling einen möglichst legitimen Anspruch auf einen Weltmeistertitel haben.
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